

Z A H N A E R Z T E K A M M E R . A T
ÖZZ Ausgabe 4/2024
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V E R S I C H E R U N G
BUF T VERSUS BU
DIE „GEHEIMEN
TRICKS“ IM UMGANG
MIT VERSICHERUNGEN
BUfT versus BU – welche Absicherungen ist zu bevorzugen?
Was sind die Tricks erfahrener Versicherungsberater im immer
schwierigeren Umgang mit den Versicherungsgesellschaften?
Die werden natürlich von niemandem verraten – außer eben
hier, für alle für Zahnärztinnen und Zahnärzte relevanten
Versicherungsfragen.
Autor: Wolfgang Richter
Die große Gefahr der
Selbstständigkeit
Die Entscheidung, sich als Zahnarzt bzw. Zahnärztin selbststän-
dig zu machen, bringt viele Vorteile mit sich. Ob mit der eigenen
Ordination, mit Jobsharing oder im Zuge einer Vertretungstä-
tigkeit – man kann sich viele Freiheiten herausnehmen und es
bringt sowohl zeitliche als auch finanzielle Flexibilität mit sich.
Man entscheidet in vielen Bereichenwie den Öffnungszeiten und
-Tagen oder dem Angebot.
Doch es ist auch eben jene selbständige zahnärztlicheTätigkeit, bei
der es sehr empfehlenswert ist, über das Risiko des eigenenArbeits-
kraft-Ausfalles und der finanziellen Auswirkung auf die persönli-
che Lebenssituation nachzudenken. ImOptimalfall geschieht dies
rechtzeitig, bevor es zu einem Schaden kommt. Im schlechteren
Fall kann es passieren, dass ein konkreter Schadenfall die eigenen
finanziellen Reserven schnell auffrisst und man sich so über die
mögliche Lücke der bisherigen Eigenvorsorge bewusst wird.
Warum braucht es Versicherungen
Für selbstständige Zahnärzt:innen kann vor allem der Ausfall der
eigenen Arbeitskraft schnell herausforderndwerden. Eine gebro-
chene Hand kann dazu führen, dass die Ordination für ein paar
Wochen geschlossenwird, speziell, wenn keine Vertretung gefun-
denwerden kann. Vielleicht bindet auch die nächste Grippewelle
den Arzt für eine längere Zeit ans Bett. Oder es kommt zu einem
schweren Unfall und plötzlich steht man vor der Frage: „Werde ich
meinen Job jemals wieder ausführen können?“ Gleichzeit stellt es
die selbständig tätige Person vor die Herausforderung, betrieb-
liche und private Fixkosten weiter bezahlen zu müssen, ohne in
diesemZeitraum laufendes Einkommen zu erhalten bzw. Umsatz
zu generieren. Kurz gesagt, es entsteht ein hohes Risiko für die
betroffene Person.
Ein solches Risiko kann
man auslagern
Eine teilweise Auslagerung dieses Risikos kann über zwei unter-
schiedlicheWege erfolgen. Für den zeitlich kürzeren betrieblichen
Ausfall gibt es dafür die sogenannte BUfT-Absicherung (=Betriebs-
unterbrechungsversicherung für freiberuflich Tätige) und für den
persönlichen Bereich kann dies mittels einer BU (=Berufsunfä-
higkeitsversicherung) erfolgen. Der jeweilige Unterschied liegt
in der Deckung und den Anwendungsbereichen der jeweiligen
Absicherung. Darumwerfenwir nun einen genaueren Blick darauf.
Die BUfT als betriebliche
Ausfallversicherung
EinwichtigesMerkmal in der BUfT stellt der Begriff der „Arbeits-
unfähigkeit“ dar. Der Zweck dieser Versicherung ist es, längere
betriebliche Ausfälle des selbstständigen Zahnarztes oder der