

L A N D E S I N F O S
Z A H N A E R Z T E K A M M E R . A T
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ÖZZ Ausgabe 4/2024
Das Klimakterium geht mit einer Reihe von bekannten physiologi-
schen und psychologischen Veränderungen wie Hitzewallungen,
nächtlichen Schweißausbrüchen oder Schlaf- und Stimmungs-
störungen einher. Darüber hinaus betreffen postmenopausale
Veränderungen auch das intraorale Gewebe. Eine verminderte
Speichelflussrate begünstigt die Entstehung von Entzündungen
der Mukosa und hat eine erhöhte Kariesinzidenz zur Folge, was
zum Zahnverlust führen kann. Diese oralen Probleme sind zwar
häufig, aber wenig bekannt. Dabei reichen die diesbezüglichen
Beschwerdebilder oft über das orale Missempfinden hinaus. Be-
einträchtigung in derNahrungsaufnahme bedeuten eine Reduktion
der Lebensqualität, die sich oftmals in einer Depression äußert.
Umso wichtiger ist es, dass behandelnde Zahnärzt:innen ihre
Patientinnen für diese klimakterisch bedingten Probleme sen-
sibilisieren.
Orale Klimakterium-Beschwerden
Die hormonelle Umstellung während der Menopause verursacht
vielfältige Beschwerden in derMundhöhle. Neben demreduzierten
Speichelfluss verändert sich auch die Speichelzusammensetzung.
Eine reduzierte Kalziumresorption und ein somit erhöhterKalzium-
spiegel imMund führen zu vermehrter Bildung von Zahnstein und
in weiterer Folge zum Auftreten von Gingivitis und Parodontitis.
Verletzungen der Schleimhäute, die Entstehung von Prothesen-
druckstellen und Pilzinfektionen sind besonders im Kimakterium
zu beobachten. So ist die Prävalenz von oralemLichen Planus und
Pemphigus vulgaris bei menopausalen Frauen signifikant erhöht.
Neben diesen spezifischen klagen Betroffene zudem häufig über
unspezifische Beschwerden, darunter vor allemüber das Burning-
Mouth-Syndrom (BMS).
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statt.
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Literatur
Bruckmann, Corinna: Menopause im Mund – gibt es das überhaupt? ZWP online, 2017.
www.zwp-online.info. Zuletzt abgerufen: 09.09.2024.
Jonke, Erwin: Zahngesundheit und Wechseljahre. Schöne Zähne bis ins hohe Alter.
www.wechselweise.net. Zuletzt abgerufen: 03.09.2024.
Aleksandra Ciesielska et al. „Changes in the oral cavitiy in Menopausal Women– a narrative rewiev“, Int. J. Environ.Res.Public Health 2022, 19, 253.
Michele Russo et al. „Burning Mouth Syndrome Etiology: A narrative Rewiev“, J Gastrontestin Liver Dis, June 2022 Vol.31 No2:223-228
© AdobeStock
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Referentin für Gender, Soziales und Jungzahnärzt:innen
Burning-Mouth-Syndrome (BMS):
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Am stärksten ausgeprägt sind die mukosalen Missempfindungen
beim BMS. Betroffene leiden an chronischem Mundbrennen und
berichten von einem wunden Gefühl meist auf der Zunge oder
am Gaumen, ohne dass orale Läsionen ersichtlich wären. Diese
Beschwerden treten täglich auf, dauern länger als zwei Stun-
den und halten mehr als drei Monate an. Begleitet werden diese
Symptome von Geschmacksstörungen, Schluckbeschwerden und
Mundtrockenheit. Am häufigsten sind davon Frauen zwischen 50
und 60 Jahren betroffen. Die Ätiologie ist oftmals komplex und
multifaktoriell. Systemische Erkrankungenwie Diabetes mellitus,
Vitamin-B-, Folsäure- und Eisenmangel, aber auch Stress und De-
pressionen können die Entstehung des BMS begünstigen. Hier ist
die Zusammenarbeit von Gynäkolog:innen, Internist:innen und
Zahnärzt:innen gefragt.
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Die richtige häusliche Zahnpflege und regelmäßige Kontrollter-
mine bei der Zahnärztin, beim Zahnarzt mindestens zweimal im
Jahr sind essenziell für die Erhaltung der Mundgesundheit in der
Menopause. Allerdings wird in der einschlägigen Literatur von der
Verwendung von alkoholhältigenMundspülungen und Zahnpasten
mit Sodium-Lauryl-Sulfat-Bestandteilen abgeraten. Diese führen
zur Reizung der oralen Mukosa. Stärkend hingegen wirkt die An-
wendung von Leinsamen- und Nachtkerzenöl, eine ausgewogene
gesunde Ernährung und das Trinken von täglich mindestens zwei
Litern Wasser. Die zahnärztliche Kontrolle und die regelmäßige
professionelle Zahnreinigung dienen nicht nur der Aufrechterhal-
tung der Zahngesundheit, sondern auch der Allgemeingesundheit
der Patientinnen.