

L A N D E S I N F O S
Z A H N A E R Z T E K A M M E R . A T
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ÖZZ Ausgabe 4/2024
Patienten. Auch diese Modernisierungsmaßnahmen haben wir
selbst finanziert.“ Davon profitieren die rund 3.000 Patientinnen
und Patienten, die hier allein bis Anfang November 2024 in Be-
handlungwaren. Insgesamt wurden beinahe 100.000 Patienten
in dieser einzigartigen Einrichtung versorgt.
So läuft der Notdienst in Salzburg
Doch wie läuft ein Tag ab? An Wochenenden, Zwickel- und Feier-
tagen versehen die Zahnärztinnen und -ärzte aus demBundesland
Salzburg hier ihre Arbeit laut eingeteiltem Dienstrad. Der Vorteil
des zentralen Notdienstes in der Glockengasse liegt fürTautschnig
auf der Hand: „Alle wissen, wo wir zu finden sind, haben eine gute
Infrastruktur und arbeiten klar eingeteilt. Wir sperren auf, wenn
die anderen zusperren!“ Der Vorteil für die diensthabende Kol-
legenschaft ist, dass sie ein- bis maximal zweimal im Jahr in der
Glockengasse ihren Dienst absolvieren.
Das Einzugsgebiet der Patienten ist dabei größer als das Bundes-
land selbst; auch Niederbayern, Oberösterreicher und Tiroler
kommen. Weggeschickt wird niemand. Wer sich an besagten
Tagen zwischen 14 und 17 Uhr anmeldet, wird behandelt. Die
Zahnärzte kommen mit ihren Assistentinnen und versehen so
lange ihren Dienst, bis alle erfolgreich behandelt sind. In Aus-
nahmefällen kommt es vor, dass das Team bis Mitternacht zum
Wohle der Patienten behandelt. „An ruhigen Tagen kommen 15
Menschen zu uns, an besonders intensiven können es auch ein-
mal 65 sein“, sagt Tautschnig.
Lösungen für schwierige Fälle
Neben den Notdiensten gibt es in den Räumen in der Glocken-
gasse auch das Problembehandlungszentrum. „Das ist die einzige
zahnärztliche Einrichtung in Salzburg, die Zahnbehandlungen in
Narkose auf e-card durchführt. Unser Patientenkollektiv setzt sich
hauptsächlich aus Kindern und beeinträchtigten Menschen zu-
sammen.“ Besonders ausgebildete, feinfühlige Kolleginnen und
Alle wissen, wo wir zu
finden sind, haben eine gute
Infrastruktur und arbeiten klar
eingeteilt. Wir sperren auf,
wenn die anderen zusperren!
Dr. Wolfgang Tautschnig
Kollegen kümmern sich um jene Menschen, die diese spezielle
Behandlungsform benötigen.
ZumAbschluss des Rundgangs weistWolfgang Tautschnig noch
auf einen Schulungsraum hin, in dem Fortbildungen für Zahn-
ärztinnen und -ärzte und das zahnärztliche Team stattfinden.
Hier findet auch seit 25 Jahren die Prophylaxe-Assistentinnen
Ausbildung statt. Was wäre, wenn es das Notdienstzentrum in
der Stadt nicht gäbe? Der Leiter antwortet: „Weder private Kran-
kenanstalten noch die Ambulatorien der Versicherungsträger
haben die personelle und strukturelle Ausstattung, um an den
Wochenenden umfassende zahnärztliche Behandlungen durch-
zuführen. Es bleibt den Patienten nur das Notdienstzentrumder
niedergelassenen Zahnärzte Salzburgs!”